OHB, Schriftlich fixierte Ordnung - Was denn nun?

Das Organisationshandbuch bzw. Unternehmenshandbuch ist in vielen Branchen elementarer Bestandteil der Unternehmensorganisation. Doch die Begrifflichkeiten sind nicht eindeutig.

Home OHB-Wissen OHB, Schriftlich fixierte Ordnung - Was denn nun?

Fragen Sie uns!

Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen:
T +49 30 860 08 22 - 27
E office@organisationshandbuch.de

Vielfältige Begriffe - Welcher ist denn nun korrekt?

Das Organisationshandbuch hat viele Namen. Es wird von Aufsichtsbehörden vorgeschrieben oder dient als Grundlage für die Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen.

In einigen Branchen gibt es offizielle Begriffe, wie zum Beispiel seit den 60iger Jahren in der Banken-Branche - vorgegeben von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen - kurz Bafin und in den sog. "MaRisk" geregelt. Dort heißt das Anweisungswesen offiziell „Schriftlich fixierte Ordnung“. Aber auch in der Realität der Bankenwelt werden die verschiedensten Bezeichnungen für die SfO genutzt. So gibt es Bezeichnungen wie Organisationshandbuch, Unternehmenshandbuch, Anweisungswesen, SfixO, Richtlinien, Regelwerk, Interimsanweisungen, usw. Diese Begriffe sind historisch gewählt worden, beziehen sich jedoch alle auf das Anweisungswesen des Unternehmens. 

In anderen Branchen sind die Begrifflichkeiten mindestens genauso vielfältig. erschwerend kommt hinzu, dass innerhalb des Anweisungswesens in den meisten Unternehmen zusätzlich Unterarten von Anweisungen unterschieden werden. So finden sich dort Bezeichnungen wie: Arbeitsanweisungen, Geschäftsanweisungen, Organisationsanweisungen, Richtlinien, Interimsanweisungen, Organisationsrichtlinien, Regelwerk, Anweisungen, Regeln, Handbücher, QM-Anweisungen oder Orga-Anweisungen. 

Die Bezeichnungen werden dabei parallel und oft auch auf verschiedenen Ebenen verwendet. Dies ist in den meisten Fällen durch historische Führungs- oder Verantwortungswechsel entstanden. Mehrere Begrifflichkeiten sind jedoch nicht zielführend. Sie verwirren die Nutzer des Organisationshandbuches und erschweren die Suche.

Im Rahmen der Pflege führt dieses Phänomen oft dazu, dass vorsichtshalber dieselben Inhalte in mehreren Arten von Anweisungen aufgeführt werden und sich anschließend inhaltlich auseinanderentwickeln und beginnen, sich zu widersprechen.

Zusätzlich führen verschiedene Bezeichnungen dazu, dass wertvolle Ressourcen durch die Suche nach Definitionen verbraucht werden, um die verschiedenen Begriffe sinnvoll voneinander abzugrenzen. Es ist empfehlenswert, sich auf eine Bezeichnung pro Unternehmen zu einigen. Dieser Einigungsprozess ist für die meisten Unternehmen jedoch schwierig.

Generell gilt, je reglementierter und dienstleistungslastiger die jeweilige Branche ist, desto mehr Bezeichnungen wurden im Laufe der Jahrzehnte kreiert. Bei der Wahl der Begriffe gibt es kein Richtig oder Falsch. Wichtig ist nur, dass die Bezeichnungen zum Unternehmen passen, eineindeutig definiert sind und einheitlich verwendet werden.

Zurück zur Übersicht "OHB-Wissen"